Friede und Konfliktlösung

1. Der Original-Konflikt muss im Wust der Metakonflikte sichtbar gemacht werden

Welche Ziele stehen der jeweiligen Partei im Weg? Nicht aber „welche Rechtfertigungslügen für ihr Handeln haben sie sich zurechtgelegt?“
Das größte Versagen der heutigen Informationsmedien ist, dass sie exzessiv und detailreich über Erscheinungsformen der Konflikte berichten aber nicht über deren Ursachen. Und die Erscheinungsformen auch noch falsch zuordnen. (Z. B. Französische Kleinkriminelle…)

2. Wer in einem Konflikt Partei ergreift wird nichts zur Lösung beitragen

So lang die Konfliktparteien die gewaltsame Durchsetzung ihrer jeweiligen Ziele für möglich halten, werden sie nicht deeskalieren.
Einseitige Parteinahme äußerer Mächte dient nur zur Durchsetzung von deren Eigeninteressen im Meta-Konflikt und ist kein Beitrag zur Konfliktlösung.

3. Keine Partei eines Konflikts hat nur Recht oder nur Unrecht

Das lässt Platz für Kompromisse mit denen beide Seiten leben können.

4. Dass die Gegner („Feinde“) alle gleich seien, ist seit der Steinzeit die selbe Propagandalüge

Geht die Distanz zum „Feind“ verloren, wird er als Mensch erkannt, verschwindet die Feindschaft. Es sei denn er ist wirklich ein Psychopath oder Verbrecher.

5. Das internationale Gewaltmonopol haben die UN und niemand sonst

193 riesige bis winzige Staaten der Erde haben sich den UN angeschlossen und deren Charta akzeptiert. Dazu gehört die territoriale Integrität jedes den UN beigetretenen Staates zum Zeitpunkt seines Beitritts. Egal von wem er regiert wird oder wie sich seine inneren Konflikte entwickeln. Ob uns das gefällt oder nicht.

6. Militäraktionen lösen keine Konflikte

Sagen die Militärs, die den Kopf hinhalten müssen!
Militär kann kämpfende Konfliktparteien für begrenzte Zeit auseinanderhalten, bis eine politische Lösung gefunden ist.
Ohne politische Lösung kommt es je nach Art der militärischen Intervention zur Überforderung der Interventionskräfte oder zur unverhältnismäßigen Ausweitung des Einsatzes bis zum „Mission Creep“ (Verlust der eigentlichen Zielsetzung bis hin zu Kriegsgräueln durch die Interventionstruppen).

7. Deutschland ist kein „Land wie jedes andere“

Auch wenn die wieder „unverkrampft“ herumtapsenden Nationalisten aller politischen Richtungen das gern hätten und sich eine verfassungswidrige „pragmatische“ Haltung zu deutschen Militärinterventionen und Waffenlieferungen innerhalb der politischen Eliten breit macht.
Man kann den Siegermächten keinen Vorwurf machen, dass sie diesen Entwicklungssprung verpasst haben. Aber wir Deutschen haben die geschichtliche Verpflichtung zur friedlichen Konfliktlösung, die unser Volk als „Siegernation“ nie bekommen hätte.
Wir haben (trotz Wiederbewaffnung!) das richtige Grundgesetz mit den Artikeln 26 und 87a.
Und wir sind ein Volk das mit großer Mehrheit Gewalt und Krieg als Mittel der Politik ablehnt.

Weiterführenden Informationen:

Konflikt-Transformation nach Johan Galtung
Konstruktiver Pazifismus nach Dieter Senghaas
Auszüge aus dem Grundgesetz zu Friedensverpflichtung, Militäreinsatz und Waffenproduktion