Schlagwort-Archive: Atomare Abschreckung

Russland-Ukraine-NATO Konflikt nüchtern und fachlich kritisch betrachtet

Neuere Beiträge

Historische, politische und wirtschaftliche Hintergründe des Ukraine-Kriegs. Interview mit Jacques Baud,* Schweiz

Otto Schily . Warnung vor Bellizismus in Deutschland

Der militärische Sektor ist für 5 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Das führt zu einem Dilemma.

Was kostet der Krieg Deutschland?

Vorschlag des US-Sicherheitsexperten David T. Pyne vom 01.10.2022 zum sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine (englisch)

Das Ende des nuklearen Tabus – von Rolf Mützenich

Es ist die Aufgabe auch deutscher und europäischer Diplomatie, alles dafür zu tun, damit das Denken in Macht- und Einflusszonen nicht unumkehrbar wird. Eine weitsichtige und umfassende Außenpolitik bleibt auch heute unerlässlich. Daran anlässlich des dreißigsten Todestags des ehemaligen deutschen Außenministers und späteren Bundeskanzlers Willy Brandt zu erinnern, sollte nicht fruchtlos bleiben.

Russland und die Ukraine – Vortrag von Gabriele Krone-Schmalz

„Es kommt näher“. Artikel des Soziologen Wolfgang Streeck über verantwortungslose Politik und Medien

Kostenloser Artikel. Kann vollständig gelesen werden, wenn man wählt GANZEN ARTIKEL LESEN.

Christentum und Islam warnen gemeinsam. Rede von Papst Franziskus beim interreligiösen Forum in Bahrein am 03.11.2022

„Während sich ein Großteil der Weltbevölkerung durch die gleichen Schwierigkeiten vereint sieht und von schweren Ernährungs-, Umwelt- und Pandemiekrisen sowie von einer immer skandalöseren weltweiten Ungerechtigkeit betroffen ist, konzentrieren sich einige wenige Mächtige auf einen entschlossenen Kampf für Partikularinteressen, indem sie überholte Ausdrucksweisen wieder ausgraben und Einflusszonen und einander entgegengesetzte Blöcke neu abstecken. So scheinen wir ein auf dramatische Weise kindisches Szenario mitzuerleben: Statt sich um das Ganze zu kümmern, spielt man im Garten der Menschheit mit Feuer, mit Raketen und Bomben, mit Waffen, die Tränen und Tod verursachen und das gemeinsame Haus mit Asche und Hass überziehen.“

„Es ist unsere Aufgabe, die ebenso voneinander abhängige wie voneinander getrennte Menschheit zu ermutigen und ihr zu helfen, gemeinsam unterwegs zu sein.“

Antje Vollmer: Jetzt hilft nur noch die Weisheit des westfälischen Friedens

„Dabei ist der Grundton westlicher Debatten gegenüber den neu aufkommenden Problemen in der Welt meist getragen vom Gefühl unanfechtbarer Überlegenheit, an der es nicht den geringsten Zweifel geben dürfe. Aber genau dieser Zweifel ist notwendig.“

Es scheint mir, dem Autor, geradezu widersinnig, dass Frau Baerbock die G7 Außenminister zu ihrer Ukraine-Kriegskonferenz am 03./04.11.2022 in den Saal des westfälischen Friedens nach Münster eingeladen hat. Der Autor hat schon länger den Verdacht, dass die derzeitige deutsche Außenministerin ein gestörtes Verhältnis zur elementaren Logik hat.

Oberst Markus Reisner in ZDF „Wir haben Russland unterschätzt“

Welche Chancen gibt es für einen Frieden in der Ukraine? Michael von der Schulenburg

Oberst Markus Reisner zu Lage zu Anfang des jahres 2023

Ukraine-Krieg und Sanktionsfolgen aus lateinamerikanischer Sicht

Die Initiative des mexikanischen Präsidenten, die sich mit der Mehrheit der anderen lateinamerikanischen Staatsoberhäupter deckt, ist daher kein billiger Publicity-Trick, sondern spiegelt das neue Selbstbewusstsein Lateinamerikas wider, das durch seine Erfahrungen mit der Monroe-Doktrin, seinen Kampf um Multipolarität und Völkerrecht, sein Äquidistanzverhalten zwischen den Weltzentren und innerhalb der sich neu sortierenden Kräftekonstellation im internationalen System ein eigenes Gewicht als Frieden bringender und stabilisierender Akteur gewonnen hat.

Warum Realpolitik im Ukraine-Krieg mich ins Abseits manövriert hat – Johannes Varwick

Wer abhängig von der Politik ist oder wie die Mehrzahl der Berliner Thinktanks am direkten finanziellen Tropf des Auswärtigen Amtes oder des Verteidigungsministeriums hängt, der muss darauf achten, seine Finanziers nicht zu verprellen. Wer diesen Zwängen nicht unterliegt, dem wird freilich auf andere Weise signalisiert, dass Abweichlertum nur bis zu einem bestimmten Grad akzeptiert wird. Im sicherheitspolitischen Abseits darf man nicht mehr mitspielen.

Wenn sich der Nebel des Krieges lichtet …

Brigadegeneral a. D. Ganser: Die Lieferung der Leopard-2-Panzer führt zu unkalkulierbaren Eskalationsrisiken – doch für welches Ziel? Szenarien für den weiteren Kriegsverlauf.

Klaus von Dohnanyi bei Maischberger

Dass der Krieg nicht verhindert wurde, lag daran, dass Biden aus innenpolitischen Gründen einer von Selenskyj gewollten Neutralität der Ukraine keine Zustimmung erteilte.

UN Charta: Der Ukraine-Krieg und unsere Verpflichtung zum Frieden von Michael von der Schulenburg

Der Artikel kann durch einen Klick ohne Bezahlschranke gelesen werden.

Chinas 12-Punkte-Plan zur Lösung der Ukraine-Krise

China’s Position on the Political Settlement of the Ukraine Crisis

Ukraine-Krieg und Aussichten für Verhandlungslösungen – General a. D. Harald Kujat in der Schweizer Friedenszeitschrift Zeitgeschehen im Fokus

Stellungnahmen von Kujat oder Teltschik werden von deutschen Medien nicht mehr gedruckt. Wer informiert bleiben will, muss auf die Schweiz ausweichen.

Colonel a. D. Macgregor im Interview mit seniora.org: Die Ukraine wurde ZERSTÖRT und es ist nichts mehr übrig

Die USA bereiten die technische Entkoppelung Europas von China vor und Deutschland folgt – legal oder illegal und koste es was es wolle – Bericht

EU „rule the waves“

Friedensforscher Dr. Herbert Wulf vom INEF zur wechselseitigen Eskalation und Vergleich mit dem Koreakrieg

Giorgio Romano Schutte, São Paulo: Der Globale Süden geht seinen eigenen Weg

Samuel Charap von der Rand Corporation: „Man muss die Gespräche über die Zeit nach dem Krieg jetzt beginnen“

Und wenn die Ukraine sich im Rahmen einer Einigung zur Blockfreiheit verpflichtet, kann der Westen eine Lösung für das suchen, was die Russen als „credible commitment problem“ der Ukrainer betrachten. Kiew hatte sich 2010 schon einmal dem Lager der Blockfreien angeschlossen, aber 2014 seine Haltung geändert.
In den Verhandlungen, die kurz nach Kriegsbeginn zwischen Russen und Ukrainern stattfanden und in das sogenannte Istanbuler Kommuniqué mündeten, wurden sowohl die Neutralitätszusage der Ukraine als auch die Sicherheitszusage an die Ukraine recht konkret thematisiert. Natürlich sind fast alle sich einig, dass Russland ein „credible commitment problem“ hat, aber es geht darum, Lösungen zu finden, die durch eine Kombination aus Abschreckung und positiven Anreizen Russland dazu bringen, die Kampfhandlungen einzustellen. Irgendwann muss auf beiden Seiten politisch entschieden werden, dass der Krieg beendet wird, und dabei haben natürlich beide Seiten mitzureden.

US-amerikanische Militärs und Wissenschafter im Eisenhower Media Network zur Deeskalation mit Russland

 


Altere Beiträge

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Aufrüstung: Schnell, konzeptlos, antieuropäisch, rein-militärisch, überteuert und auf Pump

Wie sich Betonköpfe im deutschen Bundestag die Sicherheit Deutschlands vorstellen

Die bessere persönliche Ausstattung der Soldaten ist längst geplant. Ansonsten gilt: Nachgedacht wird später. Aber aus europäischer Sicht fatale Beschaffungen für die Luftwaffe und Heeresflieger sind schon benannt.
>https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-sondervermoegen-107.html

Nur mal ein Denkanstoß. Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass es die wichtigste Aufgabe eines technisierten Landes ist, die Menschen und die Infrastruktur zu schützen und nicht primär einen Angreifer zu zerstören, der immer weiter vordringt und derweil alles in Schutt und Asche legt. Die Ukrainer haben sich erfolgreich mit „leichten Waffen“ und Kommandoeinheiten verteidigt. Die Israelis fangen eindringende Flugkörper hocheffektiv ab. Es gibt also auch militärische Verteidigung, die das eigene Land schont.

Ob die „klassische“ Rüstungsnusstiere mit derlei Waffen dicke Gerinne einfahren kann, ist wohl eher die Frage…

Und das mal ganz davon abgesehen, dass, je nach der inneren Verfassung des Angreifers, Methoden der zivilen Verteidigung hocheffektiv sein können.

Und ein Interview mit Rolf Mützenich…

 

Faktencheck eines Neutralen: Was geschah und geschieht in der Ukraine wirklich?

Es wird keinen Atomkrieg geben

Hier eine mit vielem Dokumenten untermauerte Analyse von Uwe Werner Schierhorn von der DFG(VK Bonn-Rhein-Sieg.

Es wird keinen Atomkrieg geben!
Dieser Aufsatz soll uns allen Mut machen.
Niemand will einen Atomkrieg.
Auch nicht die, die mit dem Säbel rasseln.
Auch Putin nicht, auch Biden nicht, auch Scholz und Baerbock nicht.
Sie sind keine Selbstmörder und wir sind es auch nicht.
Die Militärs kennen die Problematik des Atomkrieges-aus-Versehen und haben seit dem 1. März ein Rotes Telefon eingerichtet.
Die USA stimmten einer Lieferung von MiG-29-Kampfjets an die Ukraine nicht zu. Die Ukraine könnte neutral werden.
Es kann also über gegenseitige Sicherheitszusagen verhandelt werden, Verhandlungsmasse steht zur Verfügung.
Und es wird ein für beide Seiten gutes Ergebnis bringen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
Es wird keinen Atomkrieg geben!

Gemeinsame Erklärung der Atommächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien gegen die weitere Verbreitung von Atomwaffen

Bericht auf tagesschau.de

Was ist davon zu halten? Die USA haben in den letzten Jahren Abrüstungs- und Begrenzungsverträge gekündigt bzw. nicht verlängert. In der NATO wird die Idee der atomaren Abschreckung wieder diskutiert.

Allerdings ist der Text der Erkl#rung ein Dokument der Selbsterkenntnis. „Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf nie geführt werden.“

Nürnberg zeigt Flagge gegen Atomwaffen

Pressemitteilung unserer Heimatstadt Nürnberg

Flagge zeigen für die Abschaffung von Atomwaffen: Auch in Nürnberg weht am Donnerstag, 8. Juli 2021, am Internationalen Haus am Hans-Sachs-Platz die Flagge von „Bürgermeister für den Frieden“ („Mayors for Peace“). In diesem Jahr steht der im Januar in Kraft getretene Atomwaffenverbotsvertrag im Fokus des Flaggentags. Die Atommächte haben den Vertrag nicht unterzeichnet, und auch Deutschland ist dem Verbotsvertrag bislang nicht beigetreten.

Jenseits von Schwarz und Weiß

Statt eines eigenen Beitrags eine Lese-Empfehlung

Jenseits von Schwarz und Weiß“ von Pia Bungarten und Dr. Reinhard Krumm (beide Friedrich-Ebert-Stiftung)

Lautstärke sticht zunehmend Sachverstand aus. Dabei war es nie so wichtig wie heute, auf die Meinung von Fachleuten zu hören.

Auszüge:

… ist der Erhalt von Frieden und Sicherheit in einer turbulenten Welt derzeit vielleicht die wichtigste Herausforderung, vor der die Menschheit steht. Die meisten Länder der westlichen Welt betrachten China und Russland als Konkurrenten oder gar als Gegner. Politische Entscheidungsträger – nicht nur in den einzelnen Staaten, sondern auch in Organisationen wie der NATO und der EU – fragen sich, wie sie mit den zahlreichen Problemen fertigwerden sollen, unter anderem mit einer ganzen Palette von Abrüstungsabkommen und mit den Bedrohungen durch den Klimawandel. Gleichzeitig entdecken China und Russland zunehmend ihre Gemeinsamkeiten – häufig in Opposition zu dem, was sie als Einmischung des Westens betrachten.

Welcher Zeitpunkt wäre besser geeignet, um sich Experten ins Haus zu holen und mit ihren Ratschlägen durch die aufgewühlte See zu steuern? Expertinnen mit nuancierten Analysen und unverstelltem Blick für die Prioritäten. Experten, die nachweislich bemüht sind, Probleme zu lösen und nicht durch gegenseitige Schuldzuweisungen zu verschärfen. Expertinnen, deren Blick nicht durch Emotionen und Selbstgerechtigkeit getrübt ist.

Experten wie der höchst renommierte Matt Rojansky, der über viele Jahre das Kennan-Institut des Wilson Center leitete und bis vor Kurzem als aussichtsreichster Anwärter für die Position des Russlandverantwortlichen im Nationalen Sicherheitsrat der US-Regierung galt, bis Hardliner, die gegen seine pragmatische und offene Haltung opponieren, lautstark gegen ihn zu Felde zogen. Sie lehnten alle Kandidaten ab, die sich nicht ihren vorgefassten sicherheitspolitischen Meinungen unterwarfen. Hierbei geht es zentral um die Beziehungen der USA zu Russland oder China, da es im US-Kongress in beiden Parteien Unterstützer für einen härteren Kurs gibt. Politikerinnen und Entscheidungsträger brauchen jedoch andere Sichtweisen, damit außenpolitische Katastrophen vermieden werden.

Dies ist leider nur eines von vielen Beispielen dafür, wie Lautstärke den Sachverstand aussticht. Je komplexer die Materie ist, umso stärker wird auf schnelle und eindeutige Antworten gedrungen, die häufig weniger auf Wissen als auf Überzeugungen basieren.

Hiroshima-Gedenktag am 06.08.2020 – gegen die atomare Abschreckungs-Ideologie

Aktualisierung 09.08.2020

Klare Ansage von Bundesaußenminister Heiko Maas

Als Teil der sogenannten „Stockholm-Initiative“ und der Initiative für Nichtverbreitung und Abrüstung rufen wir alle Staaten eindringlich dazu auf, ihre Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag einzuhalten. Auch setzen wir uns dafür ein, dass der Teststopp-Vertrag so schnell wie möglich in Kraft tritt. Vor allem aber appellieren wir an die Nuklearmächte, ihrer besonderen Verantwortung für Abrüstung und Rüstungskontrolle gerecht zu werden.

Die Fakten

Vor 75 Jahren überschritten die USA (aber es hätte auch jede andere kriegführende Nation sein können) eine „rote Linie“: Den Einsatz einer neuen unglaublich wirksamen Massenvernichtungswaffe, der Atombombe. Am 09.08.1945 wurde der zweite verfügbare Prototyp über der japanischen Stadt Nagasaki gezündet.

Die Piloten der B-29 Bomber taten „nur“, was alle Bomberpiloten tun, wenn sie Zivilisten zu Tausenden töten: „ihren Job“.

Links zu relevanten Informationen der Friedensbewegung

Liste der Städte, die keine Atomwaffenziele werden wollen

Dokumentation zu den US Atomwaffen in Büchel (Deutschland)

Greepeace-Umfrage

Interview mit Dr. Alex Rosen (Vorsitzender der IPPNW)

Interview mit Dr. Inga Blum (Vorstandsmitglied der IPPNW)

Interview mit Dr. Lars Pohlmeier (Vorstandsmitglied der IPPNW)

Der Schock

Sogar die Wissenschaftler, die an der Entwicklung beteiligt waren, erschraken vor dem Monster, das sie geschaffen hatten. Einige wurden kompromisslose Atomwaffengegner. .

Der Schock saß so tief, dass in den vergangenen 75 Jahren in keinem Krieg der Welt jemals Atomwaffen eingesetzt wurden.

Allerdings erkannten immer mehr Nationalstaaten aus dem Vorbild der USA und der UdSSR, dass man als Atommacht einen Sonderstatus genießt und sich praktisch mit konventionellen Waffen  unangreifbar macht.

Die „offiziellen Atommächte“ USA, UdSSR/Russland, Großbritannien, Frankreich und China sind deshalb bis 1992 mit 191 anderen Nationen (darunter Deutschland) dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten, der die Weiterverbreitung der Technologie verhindern soll und von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) kontrolliert wird.

Abrüstungsverträge wurden geschlossen. Die USA unter Präsident Trump haben allerdings in den vergangenen Jahren wesentliche Verträge gekündigt. Sie wollen ihre Atomwaffen modernisieren und aufrüsten.

Dass Indien, Pakistan und Nordkorea diesem Vertrag nicht beigetreten sind und über Atomwaffen verfügen, ist offiziell bekannt. Israel bestätigt oder dementiert nichts, aber die UN gehen davon aus, dass auch dieses Land über Atomwaffen verfügt.

Die gefährliche Illusion von Sicherheit durch Abschreckung

Aber es entstand eine hochriskante Idee. Die der Abschreckung um Kriege mit konventionellen Waffen zu verhindern. Von den Abschreckungsideologen muss man sich nicht blenden lassen. Seit Öffnung der Archive der USA und Russlands wissen wir, dass die Welt in den 1980er Jahren nur mit geradezu unglaublichem Glück der atomaren Selbstvernichtung entgangen ist.

Abschreckung ist aus Sicht der sozialdemokratischen Friedenspoltik das diametrale Gegenteil der erwünschten Sicherheitspartnerschaft. Deswegen lehnen Sozialdemokraten Atomwaffen und die Idee der atomaren Abschreckung prinzipiell ab.

Sicherheitspartnerschaft geht von der Erkenntnis aus, dass Sicherheit niemals gegen einen potenziellen Gegner erreichbar ist, sondern nur mit ihm, indem man seine Interessen und Bedrohungsängste kennen und akzeptieren lernt und Konflikte friedlich löst.

Nachtrag

Zum 75. Jahrestags der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki hisst unsere Heimatstadt Nürnberg ab dem Donnerstag, 6. August 2020, für drei Tage die Flagge der internationalen Organisation „Mayors for Peace“ („Bürgermeister für den Frieden“) am Internationalen Haus am Hans-Sachs-Platz.

Der Corona-Coup der Frau Verteidigungsministerin und die so genannte nukleare Teilhabe

Aktualisierung 07.06.2020

Kritik und Widerstand an der atomaren Abschreckungsideologie wachsen.

Klare Worte des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf

Kritischer Bericht des WDR-Magazins Monitor

Aktualisierung 08.05.2020

Und schon springt ein Schachtelteufel aus der Vergangenheit aus der Kiste und blubbert all die Sprechblasen, die Rolf Mützenich gerade ausführlich mit zwingender Logik widerlegt hat. Kann man diese verrostete Atlantikbrücke nicht demontieren?

Aktualisierung 07.05.2020

Mützenich: Deutschland und die nukleare Teilhabe. Plädoyer für eine notwendige und ehrliche sicherheitspolitische Debatte

Aktualisierung 04.05.2020

SPD-Fraktionschef Dr. Rolf Mützenich fordert Abzug von US-Atomwaffen aus Deutschland

Auszug: „Es wird Zeit, dass Deutschland die Stationierung zukünftig ausschließt“, sagte der SPD-Politiker dem Tagesspiegel am Samstag. Dies würde auch ein Ende der Vereinbarung über die sogenannte nukleare Teilhabe in der Nato bedeuten, nach der Deutschland im Kriegsfall US-Atombomben mit eigenen Flugzeugen zu ihren Zielen transportieren würde.

Anmerkung der Redaktion zu den CDU-Reaktionen:
Es ist Zeit, das Verhalten der Kalten Kriege einmal umzudrehen.
Wenn wir in den 70ern im (ersten) Kalten Krieg von Sozialismus geredet haben, sagten Sie zu uns: „Geht doch rüber, wenn es Euch bei uns nicht passt!“ und deuteten in Richtung DDR.
Wenn einer aus der CDU heute, im (zweiten) Kalten Krieg von Atomwaffen redet, sollten wir mit dem Finger in Richtung USA deuten und ihm sagen: „Geht doch rüber, wenn es Euch bei uns nicht passt!

Aktualisierung 30.04.2020

„Aus der Zeit gefallen“. Fundierte Kritik von Herbert Wulf, Senior Researcher am Institut für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg/Essen.

Auszüge:
„Ist die Drohung mit dem Einsatz von Atomsprengköpfen und notfalls auch deren tatsächlicher Abwurf in Europa noch zeitgemäß (wenn er es denn je war)? Das darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. Die heutigen militärischen Konflikte, ob in Georgien oder der Ukraine, ob in Syrien oder Libyen, sind mit Atomwaffen nicht zu lösen oder gar zu gewinnen.“
„Drittens sollte die Corona-Krise zu einem deutlichen Umdenken führen, aus sicherheits- und aus haushaltspolitischen Gründen. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die wirklichen Bedrohungen unserer Lebensgrundlagen nicht mit militärischen Mitteln bekämpft werden können. Ob Terrorismus, Klimawandel oder Pandemie, diese Gefahren für unsere Sicherheit verlangen andere Prioritäten als „nukleare Teilhabe“. Welche Vorstellungen stecken hinter dieser Politik aus der Zeit des Kalten Krieges, als man sich gegenseitig mit Atomwaffen abschrecken wollte? Sie ist völlig aus der Zeit gefallen und kann nur als „old school“ bezeichnet werden; die heutigen Bedrohungen sind nicht militärischer Natur. Sicherheitspolitisch ist der ideologische Ballast aus der Zeit des Kalten Krieges über Bord zu werfen und damit der Vorschlag zum Kauf von Atomwaffenträgern für die Bundesluftwaffe grundsätzlich in Frage zu stellen. “

Anmerkung der Redaktion: Die Bundesluftwaffe wollte ja eigentlich als Atombombenträger statt der angestaubten Boeing F-18  die brandneue Lockheed F-35. Aber die bringt’s militärisch nicht so richtig. Zur offenen Schadenfreude von mir als Friedenspolitiker. Wenn es nur nicht das Geld der (US-amerikanischen) Steuerzahler wäre, das hier verballert wird. Fragt sich, ob die Unfähigkeit der Rüstungskonzerne aus der Luftfahrtindustrie nicht ein heimlicher Beitrag zur Friedenserhaltung ist. :-)

Stand am 24.04.2020

Erst war es nur ein Bericht im Spiegel, den die SPD aufzuklären versuchte.

Aber offenbar hatte AKK die Frechheit, eine Bestellung abzuschicken ohne den dafür notwendigen Bundestagsbeschluss. SPD kritisiert angeblichen AKK Vorstoss.

Jetzt wo der Verdacht sich erhärtet hat, kommen die journalistischen Hilfstruppen aus dem Schützengraben und erklären, dass die gesamte NATO auf dem Spiel stünde, wenn die SPD jetzt nicht einknickt.

Falls die SPD einknicken sollte, steht viel mehr auf dem Spiel als die ohnehin hirntote NATO. Nämlich ihre Glaubwürdigkeit in der Friedenspolitik. Die SPD hat am 08.12.2019 beschlossen, dass sie auch sicherheitspoltisch „in die neue Zeit“ gehen will. Und zwar mit klarer Europa-Präferenz und ohne atomare Abschreckung.

Falls sie sich das von der intriganten „Doppelspitze“ aus Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer abschwatzen lässt, wird es in der Partei mächtig rund gehen. Trotz Corona.

Unter anderem weil wir in der Epidemie gelernt haben, worauf es für das Leben und Überleben wirklich ankommt: Die NATO und ihre Jagdbomber und Atomwaffen gehören sicher nicht dazu. Die NATO soll endlich im Dunkel der Geschichte verschwinden, wohin sie gehört.