Update 13.04.2021
Und ohne öffentliche Diskussion immer unverdrossen weiter in die Vermischung von Außen- und Militärpolitik. In Vor-Corona-Zeiten hätte es darüber kontroverse Diskussionen zumindest in der SPD, eventuell sogar in der Bundestagsfraktion gegeben.
Über diese koordinierte deutsche und EU-Politik lässt sich aber auch Positives sagen.
- Man braucht dafür nicht diese begrenzt handlungsunfähige EU der 27. Momentan sind nur Frankreich und Deutschland „zur See“ unterwegs.
- Im Vergleich zu Aufrüstungsprojekten wie dem FCAS (angesetzt auf 300 Mrd. Euro bis zum Jahr 2040) sind Flottenbesuche, Patrouillenfahren und gemeinsame Manöver zum Sparpreis zu haben.
Bundesaußenminister Heiko Maas: Um „die Welt weiterhin aktiv mitzugestalten“, müssten „Deutschland und Europa“ sich „gerade auch in Asien stärker engagieren“ . Mitteilung des Auswärtigen Amts.
Ausführlicher Bericht über Hintergründe und Zusammenhänge von German Foreign Polixy
Update 28.01.2021
Jetzt wissen wir näheres. Aus einer japanischen Zeitung. Denn eine öffentliche Diskussion findet unter Kramp-Karrenbauer nicht statt. Corona liefert wirksame Gefechtsfeldvernebelung. Ausführlicher Bericht von German Foreign Policy.
Nikkei weist zudem darauf hin, dass die Entsendung der deutschen Fregatte ähnlichen Schritten nicht nur Frankreichs, sondern auch Großbritanniens und der Niederlande entspricht. Die britische Marine hat in den vergangenen Jahren mehrfach Fahrten durch das Südchinesische Meer unternommen und im Jahr 2019 dort gemeinsame Manöver mit US-Kriegsschiffen durchgeführt. Dieses Frühjahr wird der neue Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth, der Anfang Januar die volle Einsatzbereitschaft erreicht hat, auf seine erste große Übungsreise starten, die ihn bis in pazifische Gewässer führen soll. Auf dem Flugzeugträger werden dabei auch US-Kampfjets stationiert sein [5]; geplant sind unter anderem gemeinsame Übungen mit Japans Streitkräften bei den Ryukyu-Inseln [6]. London und Tokio wollen ihre Militärkooperation zudem verstetigen. Die Niederlande wiederum haben im vergangenen Herbst eine eigene Indo-Pazifik-Strategie publiziert, die gleichfalls eine stärkere Einflussnahme im Südchinesischen Meer vorsieht: Die EU solle, heißt es, in der Region für „maritime Sicherheit“ eintreten.[7] Zur Gesamtperspektive zitiert Nikkei einen EU-Diplomaten mit der Äußerung, die Union habe „eine Menge diplomatische Erfahrung mit Russland“; man benötige nun aber auch „mehr Erfahrung mit Asien“.
Status am 09.11.2021
Die deutsche Verteidungsministerin macht Weltpolitik.in Süd- und Ostasien.
Hier ein Bericht mit ausführlichen Hintergrundinformationen von „German Foreign Policy„.
Kramp-Karrenbauer sprach bei einem Videoseminar, das von ASPI (Australian Strategic Policy Institute) und ihrem deutschen Partner Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU-nah) organisiert wurde,
„Wir beabsichtigen, die Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung mit denjenigen auszubauen, die unsere Werte in der Region teilen, unsere militärischen Kontexte zu intensivieren und den Dialog über Sicherheitsfragen zu fördern.“
Deutschland plante, Marineschiffe zu schicken, um im nächsten Jahr Handelsrouten im Indischen Ozean zu patrouillieren, und es diskutierte mit der australischen Verteidigungsarmee die Möglichkeit, Verbindungsoffiziere an Bord australischer Marineschiffe zu platzieren, sagte sie.
„Hier wird die Gestaltung der künftigen internationalen Ordnung entschieden“, sagte Kramp-Karrenbauer im Rahmen des Seminars, das von ASPI-Geschäftsführer Peter Jennings und Dr. Beatrice Gorawantschy, der Leiterin des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Canberra, veranstaltet wurde, die an einer breit angelegten Diskussion mit der Ministerin und ihrer australischen Amtskollegin Linda Reynolds beteiligt waren.
Über die Frage, welche Rechtsgrundlage solche Militärmissionen haben, macht man sich in der derzeitigen Bundesregierung scheints keine Gedanken.
Der Nordatlantik und das Mittelmerr sind nicht mehr Hauptschauplatz „vorgelagerter Verteidigungspolitik“. Am Hindukusch.In Afghanistan hat es irgendwie nicht geklappt. Also ziehen wir auf der chinesischen „neuen Seidenstraße“ südostwärts. Bald werden wir auf China treffen. Aber wenn stört das?
Bei der verzweifelten Suche nach Möglichkeiten, Milliarden deutscher Steuergelder für sinnlöose Rüstungsprojekte zu verballern, wenden wir uns jetzt einer neuen Weltregion zu, die für die „Landesverteidigung“ geeignet ist. Eine Fregatte wird kaum reichen. Vielleicht wird die Bundesmarine bald auch einen Flugzeugträger brauchen? Und schon sind 10 Milliarden Euro weg.